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YUKSEK - Extraball

Zwei bis dreimal die Woche bekommt YUKSEK auf seiner myspace Seite Nachrichten aus Istanbul oder Ankara in denen steht: „Hey weißt du eigentlich, dass YUKSEK auf Türkisch „high“ heißt? Nein, das wusste Pierre-Alexandre Busson nicht, als er den Namen vor 4 Jahren instinktiv wählte, teils wegen seines Klanges und teils um dem Trend englischer Namen, welcher gerade in der elektronischen Musikszene verbreitet ist, entgegen zu wirken. In den vergangenen Monaten hat genau dieses Pseudonym für eine stetig wachsende Anzahl von Gerüchten gesorgt.
YUKSEK, das Wunderkind des Bloggens und welcher ursprünglich mit Birdy Nam Nam’s Label unter Vertrag war, hat einige der unanständigsten und inspirierendsten Remixe der Hits von Mika, Kaiser Chiefs, Ghostface Killah (Wu Tang Clan), French Rapper Booba, und Tahiti 80 geschaffen. Seine feurigen Live- Sets in denen YUKSEK mit seinem schlanken, beweglichen Körper zwischen dem altmodischen Keyboard und dem FX- Board hin- und herjagt, setzten bereits Konzerthallen, Clubs und Festivals in Brand. Nun ist der freundliche Musiker – der seltsamerweise alles andere als ein Clubber ist – bereit sein erstes Album loszulassen, welches mit zukünftigen Hits wie „Extraball“, „Tonight“, und „I Like To Play“ vollgepackt ist.
Mit besänftigender Ruhe mixt er Pop Hooks mit Dancefloor-Verwüstung, Post-Punk Riffs und Acid Loops, Disco Grooves, experimentelle arabeske Schnörkel, House Beats und einprägsame Melodien. Innerhalb eines Tracks hört man schon Andeutungen der Pixies und Scissor Sisters oder Squarepusher und Giorgio Moroder oder Mirwais und Daft Punk. Gäste auf seinem Album sind Rapperin Amanda Blank (Spank Rock), Elektrofunk-Duo Chromeo, psychedelisch-folk Gruppe The Bewitched Hands und der Dance-Rock von Shit Disco vertreten. All dies zeigt, dass YUKSEK das neueste Ergebnis einer unbeeindruckten Generation (dank dem „Shuffle“-Knopf auf ihrem iPod) ist, welche leicht von hartem Garagenrock zu einer melancholischen Schnulze, von einem Chopin Walzer zu einem Hip Hop Hit wechseln. Ein resoluter post-schizophrener Musiker, könnte man sagen, dessen von außen betrachtet elektronisches Album ein Popherz versteckt hält. Songs wie „So Far Away From The Sea“, „Freak’O’Rocker“ und „This Certain Life“ sind Beweis genug.
Also was ist das Geheimnis des enthusiastischen Gleichgewichts seiner sorgfältig handgemachten Tracks? Sicherlich nicht nur seine meisterhafte Gewandtheit, obwohl diese es ihm ermöglicht seine Basslinie und harmonischen Abläufe analog aufzunehmen und sich sofort die außergewöhnlichsten Akkorde, die er sich vorstellen kann, zu greifen. Es ist in erster Linie sein natürlich spontanes Temperament: „Ich komponiere wirklich instinktiv“, sagt er. „Ich denke nie darüber nach, was ich tun werde, bevor ich ins Studio gehe. Ich arbeite schnell und lasse mich von meiner guten Stimmung leiten.“ So, versteckt in seinem kleinen Studio im Keller eines Kellers ohne Internet oder Handy, lässt Yusek seine Tracks Mini-Epos werden, indem er sein Talent für verdrehte FX, sinnliche Achterbahnfahrten und elektrifizierende Kurswechsel benutzt. „Ich liebe es, wenn in einem Track immer etwas passiert,“ teilt er vertraulich mit, bevor er zögernd hinzufügt „vielleicht weil ich Angst vor der Leere habe?“
Und so wurde YUKSEK zum Hauptträger der Post-Soulwax/Justice Disco-Rock-Clubkultur; durch sein kultiviertes und aufgewecktes Auftreten, und durch das Mischen von akustischer Stärke und Sensibilität, von sexy Eindrücken und improvisiertem Getöse. Oder um es anders zu sagen, durch das Verwischen der Grenzen zwischen übertriebenem Realismus und Surrealismus – ganz wie die Romane von Kafka (welche er liebt) oder die Fotos von Gregory Crewdson (welche ihn faszinieren und immer etwas anderes aussagen als es anfangs scheint). 2009 wird YUKSEK seinen neuesten Aufstieg starten, sein „high“ erreichen, wie seine neuen türkischen Freunde sagen würden. Es ist nur eine Frage der Zeit bis er ganz oben angekommen ist. Der erste Vorbote seines Albums „Away from the sea“ ist die Single „Extraball“ die im Juni erscheint.

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