• Home
• Services
• Archiv
• Sampler
• DJ Pool
• Kunden
• Radio
• Member

LILY ALLEN - Smile

Ganz gleich wie das Wetter wird: Mit Lily Allen ist der Sommer 2006 jetzt schon gerettet. Gerade 21 Jahre alt geworden, hat sich in den letzten Wochen und Monaten der Name der Pop-Novizin via MySpace mit rasender Geschwindigkeit im Internet verbreitet. Schon haftet ihr der Ruf des „Postergirls der MySpace-Generation“ an, aber gutes Aussehen ist für Lily schlichtweg Nebensache. Mit ihrer mädchenhaften und enorm melodischen Stimme, die so frisch und unberührt wirkt wie Morgentau auf einer Frühlingswiese, ist es nur zu gut verständlich, dass die Online-Gemeinde hellhörig geworden ist: Eineinhalb Millionen Mal (!) wurden ihre Tracks auf MySpace schon gehört und weltweit haben sich sage und schreibe 25.000 MySpace-Kadetten in Lilys Freundesliste eingetragen. „LDN“, ihre ebenso witzige wie bitter-wahre Beschreibung des Londoner Alltags, spricht nicht nur für ihre Aufgewecktheit, sondern ist vor allem eine vitale Pop-Ska-Nummer, die schnell erklärt, warum sie schon in diesem Frühstadium als weibliche Antwort auf Mike Skinner aka The Streets gehandelt wird. Während ihre limitierte Vinylsingle „LDN“ in Windeseile vergriffen war und bereits zu horrenden Preisen gehandelt wird, dürfte Lily Allen, seit Dezember bei Parlophone unter Vertrag, mit der ersten international veröffentlichten Single „Smile“ der erste große Chart-Hit auf breiter Front gewiss sein. Ganz zu schweigen von ihrem sensationell charmanten Debütalbum „Alright, Still“, das im Juli folgen wird. Der Sommer 2006 gehört Lily Allen und ihren wie Funkenschlag zündenden Pophits.

Geboren in Hammersmith, war Lily wohl das, was man ein frühreifes Mädchen nennt, ein Wirbelwind, der nicht so genau weiß, wohin mit all seiner Energie. „Ich habe dreizehn verschiedene Schulen besucht, sodass ich nie richtig Zeit gefunden habe, feste Freundschaften zu entwickeln. Musik war für mich der Rettungsanker“, blickt Lilly Allen zurück. „Ich habe dank der Plattensammlung meiner Eltern viel Punk, Reggae und Ska gehört. Da wir innerhalb von London ständig umgezogen sind – Shepherds Bush, Bloomsbury, Islington – habe ich die Musik, die mich dort umgab, geradezu aufgesogen. Ich bin von verschiedenen Schulen geflogen, bis man mich in ein Internat steckte, das mich bändigen sollte. Aber auch dort bin ich abgehauen, mit 14 Jahren nach Glastonbury und sonst wohin. Jungle und Drum’n’Bass waren eben viel verlockender. Es war schon früh klar, dass ich Autoritäten einfach ablehnte und ein normaler Bürojob für mich nicht vorstellbar war.“ Mit 15 Jahren schmiss sie die Schule endgültig und ließ ihrem kreativen Drang anderweitig freien Lauf.

„Ich habe auch schon immer viel gelesen. In der Schule hatte ich immer das Gefühl, dass ich meine Gefühle nicht so zum Ausdruck bringen konnte, wie ich es eigentlich wollte. Bücher und Musik haben mir viel eher geholfen. Ich war zeitweilig besessen von so obskuren Themen wie Geschichten von Evakuierungen im Zweiten Weltkrieg und Aristokratie im 18. Jahrhundert, aber so begann ich meine ganz eigene Stimme zu entwickeln. Alles, was ich wollte, war, meine eigene Welt auf möglichst unterhaltsame Art und Weise zu beschreiben. So kam es dann auch.“ Tatsächlich verfügt Lily über eine präzise Beobachtungsgabe, die einerseits voller Witz steckt, andererseits auch vor schonungslosen Wahrheiten nicht zurückschreckt: “There was a little old lady who was walking down the road/She was struggling with bags from Tesco/There were people in the city having lunch in the park/I believe that is called al fresco/Then a kid came along to offer a hand/But before she had time to accept it/Hits her over the head, doesn’t care if she’s dead/‘Cause he’s got all her jewelry and wallet” (aus „LDN“). Wer dazu ihren Videoclip gesehen hat, in dem Lilly Allen bunt gekleidet durch London radelt, über beide Wangen strahlend und mit klug blitzenden Augen ihre geliebte Stadt bewundert, der ist verständlicherweise hin und weg.

Natürlich ist Lily Allen – die Tochter, das soll nicht verschwiegen werden, der Filmproduzentin Alison Owen und des Schauspielers, Freizeitmusikers (Fat Les) und Bonvivants Keith Allen – verdammt stolz auf ihre Songs und grenzt sich jetzt schon selbstbewusst vom täglichen Popeinerlei ab: „Viele weibliche Künstler und eigentlich auch männliche sind langweilige Sänger, die nichts zu sagen haben. Meiner Generation jedenfalls nicht. Mit der Musik, die ich mache, muss man direkt sein und die Dinge beim Namen nennen. Ich spiele kein Instrument und konzentriere mich deswegen ganz auf die Gesangsmelodie, und natürlich sind die Texte wahnsinnig wichtig. Ich will keiner bestimmten Szene angehören – allein der Gedanke daran macht mich krank – und die Musik, die ich mag, stammt meistens von Außenseitern, bei denen fühle ich mich gut aufgehoben.“ Wirft man einen Blick auf ihre Website, entdeckt man unter anderem Vorlieben für die Specials, Rip Rig and Panic, T. Rex („possibly the best band ever, ever!“), die Slits und Wreckless Eric. Ach ja, und Kate Bush, als sie so alt war wie Lily Allen heute ist. Der Sturm der Begeisterung, den die junge Londonerin mit ihrem Auftritt auf MySpace ausgelöst hat, ist ihr zwar nicht ganz geheuer. Andererseits ist sie trotz ihrer jungen Jahre weitsichtig genug, um ihr riesiges Hitpotential richtig einzuschätzen. Der Sommer kann getrost kommen. Er wird dank Lily Allen garantiert eine ganz heiße Angelegenheit. Der fluffig federleichte Charme ihrer Single “Smile” stellt schon jetzt vieles andere glatt in den Schatten. A big smile for our sunshine kid from Greater London: ☺☼

Die Single “Smile” von Lily Allen erscheint am 14. Juli 2006

Mai 2006

DEUTSCHE-DJ-PLAYLIST Chartinfos

 

| 2025 Dance |   | 2025 Schlager |   | 2024 Dance |   | 2024 Schlager |   | 2023 Dance |   | 2023 Schlager |   | 2022 Dance |   | 2022 Schlager |   | 2021 Dance |   | 2021 Schlager |   | 2020 |   | 2019 |   | 2018 |   | 2017 |   | 2016 |   | 2015 |   | 2014 |   | 2013 |   | 2012 |   | 2011 |   | 2010 |   | 2009 |   | 2008 |   | 2007 |   | 2006 |   | 2005 |   | 2004 |   | 2003 |